Omnibusverfahren: Was mit der CSRD und Taxonomie passieren soll

Der Vorschlag zur Änderung der europäischen Lieferkettenrichtlinie CSDDD sowie der europäischen Nachhaltigkeitsberichts-Richtlinie CSRD inklusive EU-Taxonomie Verordnung der EU Kommission sorgten für Überraschung. Denn vorgeschlagen wurde nicht nur eine Vereinfachung oder Verschlankung der Pflichten, sondern eine Anhebung der Schwellenwerte für Mitarbeitende.

Diese soll künftig an die CSDDD Schwelle von 1.000 Mitarbeitenden angepasst werden (Details siehe unten). Damit sind gut 15.000 Unternehmen, die dieses Jahr unter die Berichtspflicht gefallen wären (sog. zweite Welle), definitiv raus.

Die Ironie dabei: Unternehmen der sogenannten zweiten Welle, die ab dem 1. Januar 2025 berichtspflichtig geworden wären – darunter auch die BIB – bereiten sich seit Monaten auf die Berichtspflichten vor. Viel Geld und Zeit sind bereits in die Umsetzung geflossen, Prozesse wurden erfolgreich aufgesetzt, Weichen gestellt. Der jetzige Vorschlag entspricht also eher einem Rückschritt.

In einem ersten Schritt soll ein zweijähriges Moratorium verabschiedet werden, das Unternehmen der „zweiten Welle“ (und der „dritten Welle“, also kapitalmarktorientierte KMU) schützen soll. Es soll verhindern, dass sich diese Unternehmen jetzt auf rechtlich wackligen Füßen auf den Weg machen und dann ggf. aufgrund späterer Anpassung der Richtlinie und der Anhebung der Mitarbeiterschwelle von 1.000 künftig aus der Pflicht herausfliegen.

Risikocontrolling Bank: Berichtspflichten gehen, Klimawandel bleibt

Fast parallel zur Veröffentlichung des „Omnibuspapiers“ veröffentlichte die BaFin ein Interview mit ihren Exekutivdirektoren des BaFin Zentrums Sustainable Finance. Dieses dürfte einmal mehr zeigen, dass Nachhaltigkeit weiterhin auf der Agenda stehen sollte.  

Biodiversität auf die Agenda setzen: TNFD Deutschland gegründet

Noch Ende letzten Jahres wurde auf Initiative des Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) und B.A.U.M, dem Unternehmensnetzwerk für nachhaltiges Wirtschaften, der deutsche Ableger der Taskforce On Nature-Related Fincancial Disclosures (TNFD) gegründet. Auch die BIB wird sich hier künftig engagieren.

Der Verlust an Biodiversität ist neben der Erderwärmung die größte Herausforderung – jeden Tag sterben 150 Arten unwiederbringlich aus. Das ist schlecht für unsere Lebensgrundlage. Es ist aber auch schlecht für den Wert von Unternehmen und ganze Branchen. Und damit auch potenziell für Geldanlagen.

Warum? Zum Beispiel, weil rund 50 Prozent der Medikamente auf pflanzlichen Proteinen basieren. Ohne Pflanzen also keine Medizin. Und dass die Nahrungsmittelindustrie am Tropf der Natur hängt, liegt auf der Hand.

Die BIB engagiert sich

Buchverlosung: KlimaGerecht - Warum wir ökologische und soziale Fragen konsequent verbinden müssen

Als Bank mit ethisch-nachhaltigen Werten interessiert uns bei der BIB immer auch die soziale Frage der Nachhaltigkeit. Denn eins ist klar: Wer wie stark unter den Folgen des Klimawandels und der Bekämpfung derselben leidet, ist eine Frage des sozialen Status. Das ganz aktuell im Oekom Verlag und unter Mitwirkung des Wuppertal Instituts entstandene Buch „KlimaGerecht“ verbindet Ansätze der sozialen Gerechtigkeit mit ökologischer Nachhaltigkeit. Mit teils provokanten und revolutionären Ansätzen. Aber immer wissenschaftlich fundiert. Das Buch versteht sich als Einladung, aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweise unter sozialen Gesichtspunkten mitzuwirken.

Die BIB verlost 10 Bücher unter allen Einsendungen, die uns bis zum 20. März 2025 mit dem Betreff „Klimagerechtigkeit“ erreichen. Schreiben Sie uns an: nachhaltigkeit@bibessen.de.

Interessante Webinare für Krankenhäuser: Allianz für nachhaltige Medizintechnik